Summer Reads 2023

Reading a book every day keeps the leisure to stay – Summer reads

Sommerzeit ist Lesezeit, eintauchen in Belletristik Romane und abtauchen in das eine oder andere Sachbuch. Und das ist diesen Sommer hängen geblieben – Gedanken und Zitate querbeet ausgewählt.

1. „Wir können nur die sein, die wir nun mal sind, und tun, was wir nun mal tun“ (S. 293) sagt Little Ray in dieser Hommage an LGBT im Allgemeinen und Transgender im Speziellen. Ich habe lange gebraucht, um wieder einen Irving in die Hand zu nehmen, aber diese 1.080 Seiten haben es mir angetan. Wie immer skurril, grotesk und dramatisch. Neu England in einer Hauptrolle und den Arlberg-Skischwung als Nebenschauplatz verknüpfe ich immer auch mit persönlichen Erinnerungen.
John Irving, Der letzte Sessellift.

2. „Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.“ (S. 62). Es geht um den Schlüsselbegriff Vertrauen und ein Zitat des Philosophen Hans Jonas, das im Kontext atomarer Energienutzung in den 70er Jahren entstanden ist. Es ist heute aktueller denn je. Gelesen bei Nils Ole Oermann in seinem Buch „Wirtschaftsethik“. Danke Anke Trischler für den Lesetipp.

3. „Sieh hin, sieh dir alles genau an, weil du es nicht wiedersiehst.“ (S. 24). Gert Loschütz nennt seinen Roman „Ballade vom Tag, der nicht vorüber ist“, weil ihm der ursprüngliche Titel „Flucht“ zu allgemein geworden ist. Gemeint ist der Tag des Abschieds des Ich-Erzählers von dem Elternhaus in Ostdeutschland, der ihn nicht loslässt und ihn als Jahrestag Jahrzehnte lang erinnert.
Mein Fazit: ⏭ Sei dir der Einzigartigkeit des Moments bewusst und nimm ihn in deine Erinnerungen auf, wenn es dir wichtig ist. ⏮

4. Den Stadtteil Jinbocho in Tokio haben wir bei unserer Japanreise vor ein paar Jahren leider verpasst, die Bücher- und Verlagsstadt mit der, wie es im Buch selbst heißt, weltgrößten Ansammlung von Buchläden aller Art. Schade. „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ vermitteln einen Eindruck darüber.  Der Roman von Satoshi Yagisawa ist eine Liebeserklärung an die Literatur und das Lesen, aber auch eine berührende Erzählung über die Suche nach sich selbst und dem Sinn des Lebens.

5. Der Gedanke an ein langes Leben ist ein neues Phänomen. Vor fünfzig Jahren galt das Leben in den Siebzigern als Zeichen eines langen Lebens. Heute fühlt sich siebzig jung an, achtzig fühlt sich normal an und neunzig ist in Reichweite. Mein persönliches zentrales Thema ist auf den Seiten 68/69 dargestellt: Ein Leben mit Purpose kann man sich als Prozess in vier Schritten vorstellen –

✳ Arbeiten, um zu lernen

✳ Arbeiten lernen,

✳ Leben, um zu arbeiten

✳ Arbeiten, um zu leben.

Ayse Bircel ermutigt uns, «das lange Leben zu gestalten, das du liebst». Danke Karolin Helbig für deine Idee, dieses Buch mir mitzubringen. Großartig.

Und ein Highlight liegt jetzt auf meinem Tisch. Wenn ich über die „unerwartete Reise“ von Minette Norman, der Autorin von „The Boldly Inclusive Leader“, lese, bin ich mir sicher, dass meine Erkenntnisse in einem separaten Beitrag erscheinen werden. Ich bin so gespannt auf dieses Buch.

➡ Ist eine Anregung dabei? Ich freue mich immer über Buchtipps. Was liest du in diesem Sommer und warum?

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