´Mission Economy: A Moonshot Guide to Changing Capitalism´

´Mission Economy: A Moonshot Guide to Changing Capitalism´ – ein Mutmachbuch! Nachhaltigkeit, lebenslanges Lernen, Celanese Historie und eine Erinnerung an die Wichtigkeit für Frieden.

Auch wenn es in dem Buch ´Mission – Auf dem Weg zu einer neuen Wirtschaft´ von Mariana Mazzucato um die Entwicklung einer lösungsorientierten Wirtschaft geht, die sich um die anspruchsvollsten Ziele unserer Zeit kümmert, haben sich bei mir einige Nuancen im Gedächtnis verankert, die mir persönlich viel bedeuten.

Neben der grundsätzlichen Botschaft des Buchs, hier fünf zusätzlichen Gründe, warum es sich für mich gelohnt hat, es zu lesen. Alle Seitenangaben beziehen sich auf die Deutsche Ausgabe.

  1. Celanese Historie: Die erfolgreiche Apollo-Mission bis zur Mondlandung wird als Best Practice einer staatlichen Mission beschrieben, von der man viel für die heutige Zeit lernen kann. Mein ehemaliger und langjähriger Arbeitgeber hatte einen Mosaikstein Anteil daran. Auf Seite 115 werden die temperaturstabilen PBI-Fasern der Celanese erwähnt, die die Astronauten vor intensiver Hitze schützten und schmelzsicher waren.
  2. ´Wirtschaftsphilosophie´ in der Bezugnahme auf Hannah Arendts Begriff der ´vita activa´. Ich glaube an die Sinnhaftigkeit einer Werte-basierten Ökonomie und „die Notwendigkeit, dass eine Gesellschaft offen bleibt für den wahren Diskurs, für die Kritik an Ideen und für explizite Auseinandersetzungen um Werte“ (Seite 243).

    In unserem gesellschaftlichen Dialog zwischen den Generationen, ´Fridays-for-Future trifft Sustainability Unternehmenskultur´, beschäftigen wir uns innerhalb des Leadership Netzwerks Rhein/Main um Laurin Strößenreuther und dem Verband des Freien Ökologischen Jahrs FÖJ in Hessen genau mit dieser Thematik.

  3. Wirtschaft trifft Kunst, als Olafur Eliasson auf Seite 257 zitiert wird, „dass wir einen neuen Fokus auf die Erfahrung und einen öffentlichen Raum als Raum brauchen, in dem man sich sicher genug fühlen kann, anderer Meinung zu sein.“

    In der Ausstellung in Tate Modern in London im Jahr 2019 sollte in Kontakt mit Eliassons Kunst erreicht werden, dass man den Werken weitere Bedeutung verleiht, wenn eigene Assoziationen und Erinnerungen eingebracht werden und mit den umgebenden Menschen eine temporäre Gemeinschaft gebildet wird. Für Eliasson schafft dieses erhöhte Bewusstsein für sich selbst und andere Menschen ein neues Verantwortungsbewusstsein. Ein interessantes Experiment. Auch für mich seinerzeit.

  4. Die Förderung des lebenslangen Lernens ist mir ein Anliegen, das ich mit Klaus-Peter Mikulla, Christian Schade, Leonie Koch und anderen teile. Auf Seite 153 findet sich dieser Punkt als ein Element auf der Missions-Landkarte für die Verbesserung von Lebensfähigkeiten und Lebensqualität über das ganze (zunehmend längere) Leben hinweg. Ein großes und wichtiges Thema!
  5. Die Doppelseite 140/41 hat mich an etwas elementar Wichtiges erinnert. Ich habe das UN-Ziel 16 der 17 Nachhaltigkeitsziele schon fast aus den Augen verloren. Auf dem Emblem für Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen ist die weiße Taube zu sehen – welch ein Widerspruch in der aktuellen geopolitischen Situation. Und welch ein anspruchsvolles und herausforderndes Ziel dies nun geworden ist.

 

Die Empfehlungen für die notwendigen Kompetenzen für missionsorientierte Innovationen auf Seite 202 sind für mich von übergreifender Bedeutung und auch auf die aktuelle geopolitische Situation anwendbar:

Mut, dynamische Kompetenz, Führungsqualitäten, Widerstandsfähigkeit und Kreativität. Darauf kommt es an.

Mariana Mazzucatos Mission – ein Mutmachbuch. Danke an Annika und Nikolas für die Empfehlung.

Und welches Buch macht Ihnen Mut?

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