Immer eine weitere Option offen halten

Mein erstes Managementseminar blieb mir in nachhaltiger Erinnerung.

Kaum zwei Jahre im Unternehmen gehörte ich zum vielversprechenden Führungskräftenachwuchs, in den hohe Erwartungen gesetzt wurden. Eine der gelehrten Regeln war folgender Tipp:

“Wenn Du von Deinen Mitarbeitern willst, dass sie etwas unbedingt erreichen müssen, dann schneide ihnen jeden Rückweg ab. Lass ihnen nur noch diesen einen Weg offen.”

Der Trainer zeigte uns dazu ein Cartoon. Ein kleines Persönchen war gezeichnet, das hoch im Baum auf dem letzten Ast saß und nur dieser Ast hielt den Rückweg auf den Boden bereit, falls man nicht abstürzen wollte.

✳  Perspektivwechsel –

In diesem Bild sah ich mich nicht nur als Chef, der, unten stehend, mit verschränkten Armen nach oben schaute, sondern auch in der Rolle des Mitarbeiters oben auf dem Ast. Ich bin noch nie gerne auf Bäume geklettert und schon gar nicht auf schlecht tragende Äste. Und Runterfallen ist keine Option.

Mir war in dem Augenblick des Trainings sonnenklar, dass mir das in meiner Rolle als Mitarbeiter nie passieren dürfe. Ich wollte für mich immer dafür sorgen, mindestens einen alternativen Ausweg zu haben.

In meiner Rolle als Führungskraft habe ich meinen Mitarbeitern daraufhin immer geraten, sich mindestens eine weitere Option offen zu halten. So wie dieser kleine Koala im Bild auf Raymond Island zwischen Melbourne und Sydney.

Man findet oder erkennt diese Option vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber es gibt immer mindestens einen weiteren Weg.

Und diese Denkweise schafft innere Unabhängigkeit.

Und das fördert die Leistung.

Meine Meinung.

➡ Und wie siehst du das?

Verwandte Themen