Als Chloe Kelly zum letzten Elfmeter antritt, erkennt man an ihrer Körpersprache das Selbstbewusstsein und den Willen, England jetzt ins Viertelfinale zu schießen. Und es geling ihr in überzeugender Manier.
120 Minuten eines nervenaufreibenden Spiels liegen hinter beiden Mannschaften, der Nr.40 der FIFA Weltrangliste, Nigeria, und der Nr. 4, England, das sich inzwischen zum Turnierfavoriten entwickelt hat. Das Spiel stand auf Messers Schneide, ein 50:50 Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe.
Nach der für England erfolgreichen Schlussszene, jubelte Chloe Kelly nur kurz und wartete mit dem Feiern und Gefeiert-werden noch einen Moment. Zunächst ging sie zur Torfrau Nigerias, Chiamaka Nnadozie, die fassungslos am Boden lag, die Hände vor ihrem Gesicht. Trost zu spenden war ihr Geste.
War das Fair Play, so die Worte des deutschen Fernsehreporters?
Aus meiner Sicht ging es darüber hinaus. Es war ein Perspektivenwechsel in der Minute des Sieges.
✳ Empathie
✳ Respekt für den Gegner und vor dem großen Spiel, das auch Nigeria abgeliefert hat.
✳ Demut. Denn wie leicht hätte man selbst auf der Seite des Verlierers stehen können.
Beeindruckend. So feiert man Siege. So wird man zum Champion.
➡ Oder wie siehst du das?